Tod durch Herzinfarkt - viele denken da an gestresste Männer in gehobenen Positionen im mittleren Alter. Doch weit gefehlt: Bei den unter 60-Jährigen ist der Herzinfarkt bei Frauen häufiger Todesursache als bei gleichaltrigen Männern. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.
Bei Frauen unter 60 führt ein Infarkt häufiger zum Tod als bei gleichaltrigen männlichen Herzpatienten. Frauen erleiden zwar im Schnitt erst zehn Jahre später einen Herzinfarkt als Männer. „Sie sterben allerdings häufiger daran“, sagt Vera Regitz-Zagrosek, Leiterin des Zentrums für Geschlechterforschung am Universitätsklinikum Charité in Berlin. Das gelte besonders für die wenigen jungen Herzpatientinnen. Die Gründe für die höhere Sterblichkeit sind vielfältig: „Die Herzkranzgefäße sehen besonders bei den jüngeren Frauen oft anders aus als bei Männern“, erklärt die Kardiologin. Diese Unterschiede hätten auch Konsequenzen für die Behandlung und den Therapieerfolg: Nach Bypass-Operationen zum Beispiel komme es bei Frauen häufiger zu Komplikationen. Entscheidend seien vor allem die ersten Tage im Krankenhaus.
Frauen unterschätzen Herzinfarktrisiko
Darüber hinaus gehen Frauen mit Beschwerden häufig erst verhältnismäßig spät zum Arzt. Sie glaubten nicht, dass sie wirklich einen Herzinfarkt kriegen können. „Frauen unterschätzen ihr Risiko oft erheblich“, warnt die Expertin. Dabei sterben den Angaben zufolge in Deutschland mehr Frauen an den Folgen einer Gefäß- oder Herzerkrankung als an Krebs. Die Zahl der Herzinfarkte bei Frauen hat laut Regitz-Zagrosek in den vergangenen Jahrzehnten allerdings nicht unbedingt zugenommen: „Die Emanzipation hat eher bewirkt, dass die gesundheitlichen Probleme der Frauen stärker wahrgenommen werden.“
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Bei Verdacht auf Herzinfarkt sollten Patienten einen Spezialklinik aufsuchen. Wo Sie besonders gut aufgehoben sind, erfahren Sie mit Hilfe der imedo-Gesundheitsnews.