Nein, das hat sie nicht, obwohl das viele Menschen denken und manchmal sogar in der Schule gelehrt bekommen. Dieser Irrtum geht zurück auf den deutschen Wissenschaftlers D.P. Haning. Dieser hat in seiner Forschung mehrere Testpersonen die Hauptgeschmacksrichtungen auf verschiedenen Teilen der Zunge schmecken und nach Intensität bewerten lassen. Daraus baute er sich eine Geschmackslandkarte der Zunge zusammen.
Allerdings ist eigentlich jede gesunde Geschmacksknospe in der Lage alle fünf Geschmacksrichtungen zu erfassen. Es kommt bei der Intensität des Geschmacks nur auf die Feuchtigkeit und die Anzahl der Nerven in einer Region der Zunge an. Und dies ist von Person zu Person unterschiedlich und außerdem altersabhängig. Trotzdem hat sich der Mythos von den Geschmackszonen hartnäckig gehalten.
In den 1970er Jahren erst fingen Wissenschaftler an, dem Widerspruch zwischen der Theorie der Geschmacksnerven und der persönlichen Erfahrungen nachzugehen. Denn bei genauem Nachdenken und Fühlen kann wohl niemand tatsächliche die sinnliche Wahrnehmung dieser Zonen bestätigen. Und so konnten die Forscher die veraltete These Hanings schnell widerlegen.