achrichten über den Norovirus finden kaum noch auf die Titelseiten von Zeitungen oder in die erste Reihe der Fernsehberichterstattung. Meist gibt es in Mitteleuropa nur während der kalten Jahreszeit einige kurze Notizen über neue Infektionen mit der sogenannten Magen-Darm-Grippe, welche mit den bekannten unangenehmen Symptomen Erbrechen, Übelkeit und Durchfall einher gehen. Besonders Schulen, Altersheime und Krankenhäuser sind in Deutschland regelmäßig davon betroffen.
Doch Norovirus-Infektionen kommen auch immer häufiger während des Sommers vor, ganz besonders dort, wo viele Menschen zusammenkommen und die gleichen sanitären Einrichtungen und Freizeitanlagen benutzen. Im Juli 2011 infizierten sich hunderte Jugendliche in einem Zeltlager bei Bad Segeberg mit dem Norovirus, viele davon mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden. Der „Spiegel“ berichtete online darüber.
Aber auch 2012 wurden schon wieder neue Fälle registriert. Im Februar erkrankten Urlauber auf drei Kreuzfahrtschiffen vor der Küste Floridas.
Ebenso erging es 40 Schülern, die sich im März 2012 während einer Klassenfahrt in einer Jugendherberge in Deutschland eine Noroviren-Infektion zuzogen.
Überall und zu jeder Jahreszeit besteht inzwischen das Risiko einer Infektion. Deshalb ist es ganz besonders auf Reisen wichtig, durch entsprechende Hygiene eine Ansteckung möglichst zu vermeiden.
Wirksam ist gründliches Händewaschen so oft wie möglich, aber natürlich besonders nach dem Besuch öffentlicher Toiletten. Am besten steckt man sich für unterwegs immer einige Hygiene-Reinigungstücher oder Erfrischungstücher ein. Wenn einmal irgendwo Wasser und Seife nicht verfügbar sind, kann man sich damit dennoch die Hände einigermaßen gründlich reinigen. Diese Tücher gibt es je nach Wunsch auch parfüm- und alkoholfrei.
Noroviren sind sehr überlebensfähig, auch auf Textilien und Gegenständen, ja sogar in den Klimaanlagen der Zimmer und Kabinen. Dadurch wird eine massenweise Infektion, vor allem auf Kreuzfahrtschiffen und in Hotels, sehr begünstigt. Schon ganz wenige Partikel genügen für eine Ansteckung. Daran sollte jeder „Weltreisende“ bei der Zusammenstellung seiner Reiseapotheke denken. Ein Mittel gegen Durchfall gehört unbedingt mit ins Gepäck.
Normalerweise ist die Erkrankung zwar heftig, aber relativ schnell überstanden. Wenn nach zwei Tagen die Symptome nicht nachgelassen haben, oder gar Fieber dazu kommt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte sich dann auch um eine andere schwere Erkrankung handeln.
Über alle Aspekte der Noroviren-Infektion kann man sich sehr ausführlich im Internet informieren. Dort findet man auch Tipps, was zu tun ist, wenn man sich doch angesteckt hat.
In diesem Fall kann man den alten Spruch „Abwarten und Tee trinken“ zitieren, denn das ist wirklich die beste Methode, mit dem Virus fertig zu werden. Empfehlenswert ist starker Pfefferminztee mit Traubenzucker. Wenn der Appetit weg ist, muss nicht um jeden Preis etwas gegessen werden, nur viel trinken ist ganz wichtig, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden. Gefährlich werden kann eine Infektion besonders für kleine Kinder. Wenn sie apathisch sind und auch die Flüssigkeitsaufnahme völlig verweigern, bleibt nur der Gang zum Arzt übrig und gegebenenfalls die Flüssigkeitszufuhr per Tropf.
Kehrt der Appetit zurück, wird eine Schonkost empfohlen, wie beispielsweise Reisschleim- oder Haferschleimsuppe, Äpfel, Bananen oder Zwieback.
Da der Norovirus auch über Nahrungsmittel leicht verbreitet werden kann, ist Vorsicht im Urlaub ratsam. Man sollte nur frische, heiße Speisen als Hauptmahlzeit akzeptieren, keine ewig lauwarm gehaltenen Reste, schmutziges Geschirr/Besteck oder welke Rohkost.
Nicht immer wird sich eine Infektion vermeiden lassen, da man nicht alle Umgebungsfaktoren wirklich beeinflussen kann. Häufig müssen sich Reisende ein paar Tage lang mit unhygienischen Verhältnissen abfinden, beispielsweise auf bestimmten Abenteuerreisen in abgelegene Gegenden. Es kommt dann immer darauf an, was man sich einfallen lässt, um aus der Situation das Beste zu machen.
Leider kann niemand nach einer Norovirus-Erkrankung eine Immunität erwerben, da sich die Virenstämme ständig weiter entwickeln und von Jahr zu Jahr sehr schnell verändern. Die vielen Reisenden jährlich tragen zur Verbreitung der Noroviren sehr gut bei, so dass immer wieder mit einer neuen Infektion gerechnet werden muss.