Privatpatienten haben mit immer höher steigenden Beiträgen zu kämpfen und dieser Beitragsanstieg belastet stets mehr Mitglieder. Es gibt viele Wege dagegen vorzugehen, doch nicht immer ist es der richtige und leichteste Weg.
Viele private Krankenkassen locken mit dem ein oder anderen attraktiven Angebot. Damit wird dem Versicherungsnehmer suggeriert, dass er mehr Leistung für weniger Geld bekommt. Beitragspreise beginnen zum Beispiel schon ab circa 55 Euro pro Monat. Doch was steckt wirklich dahinter? Interessenten sollte definitiv
einen Blick in den Vertrag werfen, denn für viele wird die gewünschte Luxusbehandlung immer mehr zum Finanzrisiko. Dies liegt mitunter am
drastischem Anstieg der Mitgliedsgebühren, welche zum Jahreswechsel in Kraft traten. Die Gebühren von fast neun Millionen Versicherten erhöhten sich deutlich stärker als in den Jahren zuvor. Laut der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
erhöhten manche Kassen die Beiträge um bis 28 Prozent. Viele haben nun Angst, dass sie die Beiträge im Ruhestand nicht mehr aufbringen können. Es gibt sogar Extremfälle wie eine 59-jährige Frau, welche jetzt einen monatlichen Beitrag von 1.095 Euro bezahlen muss. (Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz) Die Beschwerden von privat Versicherten häufen sich bei den Anbietern und den Verbrauchzentralen.
Billig ist nicht immer gut
Die billigen Einsteiger-Tarife hören sich zwar verlockend an, haben meistens aber besonders einen Werbezweck. Nimmt man den Vertrag genauer unter die Lupe, stellt man fest, dass diese V
erträge oft nicht ausreichend kalkuliert sind. Verbraucherschützer raten von dieser Vereinbarung ab, denn in diesen Tarifen ist
in vielen Fällen eine Beitragserhöhung vorprogrammiert. Unser Tipp: Ausgiebig informieren und in Ruhe einen
Versicherungsvergleich machen. Nur so findet man den passenden Tarif. Auch eine professionelle Beratung kann nicht schaden, immerhin geht es um einen monatlichen dreistelligen Betrag.
Tarifwechsel um Beitrag zu schmälern
Doch was macht man nun, wenn man die Beiträge nicht mehr zahlen kann? Der
Paragraf 204 im Versicherungsvertragsgesetz ist dafür genau richtig. Man kann sich auf diesen berufen, um innerhalb der Versicherungsgesellschaft in einen günstigeren Tarif zu wechseln. Das hört sich zwar nett an, ist aber auch häufig mit Schwierigkeiten verbunden. Meistens erhält man nämlich nur wenig Unterstützung beim Wechsel von dem Versicherer, denn dieser sträubt sich oft ähnliche Leistung für weniger Beiträge anzubieten. Diese Erfahrungen haben leider schon viele Versicherte gemacht, daher hat die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz einen
Musterbrief aufgesetzt, welcher Privatpatienten den Wechsel erleichtern soll.
Versicherungsleistungen verringern
Wer auf ein Einzelbettzimmer im Krankenhaus verzichten kann, hat beispielsweise die Möglichkeit seine
Leistungen zu reduzieren und somit seine Beitragszahlung zu schmälern. Eine weitere Möglichkeit wäre, den eigenen Selbstbehalt zu erhöhen. Dadurch beteiligt man sich an den Kosten für Behandlung und Arzneimittel und kann so seine Beiträge verringern. Doch Vorsicht vor dieser Maßnahme: Bei einer schweren Krankheit, welche viele Behandlungen erfordert, kann diese Einsparung schnell nach hinten los gehen.
Mit der Auflösung des Vertrages seiner Krankenversicherung sollte man besonders vorsichtig umgehen und
eine Kündigung sollte nur in Ausnahmefällen eine Lösung sein. Ab dem 40. Lebensjahr und bei mehr als fünf Jahren Mitgliedschaft lohnt dies oft nicht mehr. Bei einem Wechsel kommen meist hohe Verluste in den Altersrückstellungen zu Stande, die im Laufe der Mitgliedsjahre aufgebaut wurden. Dies sollte man sich genausten und in Ruhe überlegen.
Auch wenn man nun einen höheren Beitrag begleichen muss, sollte man
in der Regel davon absehen seine Beitragszahlungen aussetzen. Zwar dürfen die Versicherer nicht kündigen, diese aber verschieben Nicht-Zahler gerne in eine Art "Nottarif". Dieser Tarif übernimmt dann nur noch Ausnahmefälle, wie akute Erkrankungen, Schwangerschaft und Geburt. Mahnaufschlag, Zins und Zinseszins fallen natürlich auch bei Nichtzahlung an.
imedo Gesundheitskostenplakat klärt auf
Was kostet denn überhaupt Gesundheit in Deutschland? Das Gesundheitsportal imedo.de hat sich die Mühe gemacht und ein Gesundheitskostenplakat erstellt, was den
weiteren Anstieg der Kosten des Gesundheitswesens veranschaulicht. In Deutschland gab es durchschnittlich eine Erhöhung um 3,8% zum Vorjahr. Diese Informationsgrafik bringt Transparenz in die Geldströme innerhalb des Gesundheitssystems. Das aktuelle Gesundheitskostenplakat und auch die vorherigen zwei Versionen können Sie sich auf imedo.de herunterladen.