Dr. Ulf Zierau ist Facharzt für Allgemeine Chirurgie und Gefäßchirurgie, unter anderem Spezialist für RFITT und Lasertherapie sowie Spezialist für Mikroschaumtherapie in der SAPHENION – Praxisklinik für Gefäßerkrankungen und Venenzentrum. Regelmäßig berichtet er an dieser Stelle als Gesundheitskolumnist von den Erfahrungen aus seiner Praxis.
Besenreiser und Netzvenen sind in erster Linie kosmetisch störend. Es handelt sich um erweiterte Venchen in der Haut. Diese sind herkömmlichen Therapiemethoden nicht zugänglich. Unabhängig vom kosmetischen Befund gilt für uns in der Praxis – vor jeder Therapie ist eine effektive und schonende Venendiagnostik mittels Duplex-Ultraschall notwendig.
Die Anwendung von Sklerosierungsschaum bei der Behandlung von Krampfadern ist seit 1986 bekannt. Sie hat sich inzwischen weltweit als effektiv und sicher etabliert und das Behandlungsmanagement des Krampfadernleidens eindeutig erweitert. Gerade im Bereich der kosmetischen Therapie zeigt sich die Mikroschaumtherapie allen anderen Therapieformen (Laser, Kochsalzinjektion, Flüssigverödung) überlegen.
Schonende Therapie ohne Narbenbildung
Bei der Mikrosklerosierung wird eine Dispersion von Gasblasen und dem Sklerosierungsmittel Ethoxysklerol in die betroffene Besenreiser oder Netzvene injiziert. Der Schaum garantiert im fetthaltigen Blut eine vollständige Benetzung der gesamten Gefäßinnenwand. Damit ist das Verschlussergebnis deutlich besser, als nach der althergebrachten Flüssigverödung (84% Effektivität zu 60%). Die in einigen Medien immer wieder beschriebene Kochsalzverödung zeigt einer Erfolgsquote von lediglich 13%!
Ambulante Therapie für jede Jahreszeit
Die Mikroschaumtherapie wird ambulant und in der Regel ohne jede Narkose oder örtliche Betäubung durchgeführt, eine Arbeitsunfähigkeit ist in den allermeisten Fällen nicht notwendig. Die Kompressionstherapie ist im Gegensatz zu früheren Empfehlungen lediglich für 2-4 Tage notwendig. Die geregelte, private Lebensführung ist in keiner Weise eingeschränkt, Duschen und Baden und auch freizeitsportliche Aktivitäten sind weiter möglich. Damit öffnet sich diese Therapieform auch der Durchführung in den Sommermonaten. Eine Einschränkung der Therapie ausschließlich auf die sog. kälteren Monate, wie früher von den Venenspezialisten bevorzugt, gilt nicht mehr!
Weiterentwicklung der Schaumsklerosierung bei SAPHENION
Die Anwendungsgebiete der Mikroschaumsklerosierung wurden bei SAPHENION nach mehr als 5000 Eingriffen seit 2007 erheblich ausgeweitet. Mittels Mikroschaum werden heute auch Rezidive nach Stripping-Operationen, Seitenastkrampfadern und defekte Verbindungsvenen behandelt. Zusätzlich haben wir die sog. Aspirationssklerosierung eingeführt. Dabei wird die Vene zunächst unter Kompression der zuführenden Verbindungs - und Seitenastvenen blutleer aspiriert und unmittelbar danach mittels Schaum sklerosiert. Teilweise geschieht dieser Eingriff auch unter Ultraschallkontrolle. Die Vorteile der Aspirationssklerosierung liegen in deutlich geringerem Medikamentenbedarf bei gleichzeitig höherer Effektivität.
Auch das „Offene Bein“ wird inzwischen lokal mittels Schaumtherapie behandelt. Erfolge zeigt auch die Mikroschaumsklerosierung von venösen Fehlbildungen (Angiomen).
Integrative minimalinvasive Therapieplanung
Im Konsil zwischen den Operateuren kann bereits präoperativ eine Gesamtplanung über den Umfang der Therapie erfolgen. Mikroschaum lässt sich erfolgreich mit der RFITT (bipolare Radiofrequenztherapie) simultan in einer Therapiesitzung kombinieren. So sind wir in der Lage, komplett minimalinvasiv funktionell und kosmetisch hochwertig zu therapieren.
Ihr,
Dr. Ulf Zierau
SAPHENION – Praxisklinik für Gefäßerkrankungen und Venenzentrum
Über den Autor: Dr. Ulf Zierau ist Facharzt für Allgemeine Chirurgie und Gefäßchirurgie, unter anderem Spezialist für RFITT und Lasertherapie sowie Spezialist für Mikroschaumtherapie in der SAPHENION – Praxisklinik für Gefäßerkrankungen und Venenzentrum. Die Saphenion Praxisklinik engagiert sich auf der einen Seite besonders für die Vorsorge, Diagnostik und Therapie arterieller und venöser Erkrankungen. Schwerpunkt der Therapie sind sämtliche minimalinvasiven endovasalen kathetergestützten Therapieverfahren, wie zum Beispiel Laser und RFITT sowie die endovasale Mikroschaumtherapie von Seitenast- und retikulären Varizen sowie Besenreisern. Dr. Zierau veröffentlicht regelmäßig einen eigenen Newslettern zu Themen rund um Venenthemen: “Der Zierau”.