Im Internet kaufen ist bequem. Fast alles kann man inzwischen im Internet käuflich erwerben. Spannende Literatur oder Lieblingsmusik, preiswerte Schuhe oder ein gebrauchtes Kinderfahrrad – es gibt fast alles und das oftmals sogar preiswerter, unkomplizierter und bis zur Haustür geliefert. Das einzige Problem, das es hin und wieder gibt, sind vielleicht nicht gelieferte Ware oder Plagiate. Was aber bei Modeartikeln oder Parfum einfach ärgerlich ist, kann bei Medikamenten lebensgefährlich werden. Und es sind mehr gefälschte Arzneimittel im Internethandel unterwegs als man allgemein annehmen würde!
Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jedes zweite, im Internet erhältliche Medikament eine Fälschung. In harmlosen Fällen enthalten diese Fälschungen keinen Wirkstoff in anderen jedoch zuviel oder falsche Inhaltsstoffe, die lebensgefährdende Wirkungen haben können.
Grundsätzlich lassen sich sechs Formen gefälschter Arzneimittel* unterscheiden:
1. Arzneimittel enthält keine aktiven pharmazeutischen Bestandteile
2. Arzneimittel enthält die falschen pharmazeutischen Bestandteile
3. Arzneimittel enthält zu wenig oder zu viel pharmazeutische Bestandteile
4. Arzneimittel enthält komplett andersartige und -wirkende pharmazeutische Bestandteile
5. Arzneimittel enthält giftige Substanzen
6. Arzneimittel enthält inaktive Substanzen
*Quelle: www.pfizer.de/nc/medien/pressemappen.htm
Leider ist der Handel mit Arzneimittelfälschungen ein extrem lukratives Geschäft. Viele Patienten suchen besonders bei sensiblen Gesundheitsthemen aus Scham und wegen der Anonymität den Weg in die Internetapotheke. Wenn es zum Beispiel um vermeintlich heikle Medikamente wie den PDE-5-Hemmer (Viagra) geht. Der PDE-5-Hemmer des Arzneimittelherstellers Pfizer ist eines der meistgefälschten Medikamente. Laut Unternehmensangaben wurden 2010 weltweit rund 5 Millionen gefälschte Tabletten des Präparats gegen erektile Dysfunktion sichergestellt. Leider ist der Handel mit Medikamenten wie diesem Potenzmittel fast so lukrativ wie Drogenhandel. Ein Kilo gefälschtes Viagra soll fast 90 000 Euro – somit fast doppelt soviel wie ein Kilo Heroin – auf dem Schwarzmarkt einbringen.
„Arzneimittelfälschungen sind oft nicht einmal preiswerter als die Originale – sie werden nur rezeptfrei verschickt“, sagt Hans-Joachim Mill, Director Pfizer Global Security. „Wir raten dringend davon ab, ein rezeptpflichtiges Arzneimittel im Internet zu erwerben, wenn kein Rezept verlangt wird.“ Die Betrüger sind vor allem in Online-Handel unterwegs. In der regulären Lieferkette (Hersteller, Apotheker, Arzt) beträgt der Anteil gefälschter Arzneimittel nach WHO Angaben in Deutschland unter einem Prozent. Vergünstigungen bei vertrauenswürdigen Versandapotheken erhalten Sie beispielsweise auch mit einem DocMorris Gutschein, ohne sich allerdings den Gefahren gefälschter Arzneimittel auszusetzen.
Eine wichtige Hilfe für Patienten gefälschte Medikamente von echten zu unterscheiden, ist neben der Rezeptpflicht, der Nachweis der Apotheke im Register des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (Dimdi), inklusive des Sicherheitslogos für behördlich zugelassene Versandapotheken (www.dimdi.de). In Zukunft sollen die Verbraucher noch stärker geschützt werden. Das EU-Parlament brachte bereits im Februar 2011 ein Gesetz, wonach Sicherheitscodes auf Medikamentenpackungen für verschreibungspflichtige Arzneimittel und rezeptfreie Medikamente mit hohem Fälschungsrisiko und ein EU-einheitliches Sicherheitslogos für alle behördlich zugelassenen Online-Apotheken vorgeschrieben wären. Ein internationales Abkommen zur strafrechtlichen Verfolgung von Arzneimittelfälschung wurde am 28.Oktober 2011 in Moskau unterzeichnet. Damit können kriminelle Aktivitäten der international organisierten Täter erstmals länderübergreifend bekämpft werden. Ob und wie es zu einer Umsetzung dieser Gesetze und damit zu mehr Schutz der Verbraucher kommt, gilt abzuwarten.
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Redaktion Gesundheitsnews, Ulrike Haferstroh