Wer beim Klang von Worten wie Lunatumalazie, Fasciitis oder gar Erythema nodosum an ferne Länder und fremde Sprachen denkt, liegt mit seiner Vermutung gar nicht so falsch. Es sind medizinische Fachbegriffe und die meisten Menschen müssen ein Fachwörterbuch zu Hand nehmen, um sie zu verstehen. Für Patienten und Angehörige, die von Diagnosen betroffen und den Arztbrief oder medizinischen Befund in der Hand halten, ist dieses Nichtverstehen jedoch ungleich beängstigender. Um diesen Menschen zu helfen, gründeten im Januar 2011 die Dresdner Medizinstudenten Anja Kersten und Johannes Bittner das Portal washabich.de.
Die Gründer
Die Idee entstand als Anja Kersten von einer Freundin gebeten wurde, ihr zu helfen, die Diagnose einer Familienangehörigen zu verstehen. Die Übersetzung und Erläuterung des Befunds half der Freudin und ihrer Angehörigen, dem Arzt mit diesem Wissen um die medizinischen Fakten, gezieltere Fragen zu stellen. Doch für Anja Kersten blieb die Frage, wer hilft all den Menschen, die eben keinen befreundeten Medizinstudenten zur Hand haben?
Im Gespräch mit Johannes Bitterer am Tag darauf wurde der Entschluss gefasst: Wir machen ein Portal und übersetzen Arzt – Deutsch. Ein befreundeter Informatiker, Ansgar Jonietz, half die Seite zu programmieren. Bereits am 15 Januar lagen die ersten zwei medizinischen Befunde zur Übersetzung vor. Inzwischen arbeiten mehr als 149 Medizinstudenten von 19 verschiedenen Universitäten, siebzehn Ärzte und drei Psychologen ehrenamtlich und kostenlos, um die Anfragen zu bearbeiten.
Das Angebot ist ein großer Erfolg. Ob nun Patienten oder Angehörige, die sich Befunde haben anonym und kostenlos haben übersetzen lassen oder gar die Springer Medizin Fachverlagsgruppe, die das Portal jüngst für den mit einem Springer-Medizin-Medienpaket im Wert von 100.000 Euro dotierten Springer Medizin Charity Award nominierte, sie sind alle begeistert.
Es werden täglich mehr
Der Service der Medizinstudenten von washabich.de hat sich rasend schnell herumgesprochen. Inzwischen sind es täglich mehr als 2500 Besucher auf der Webseite und es werden so viele Anfragen eingereicht, dass auf der Startseite ein Wartezimmer aktiviert wurde, da die Studenten komplett ausgelastet sind. Dort kann man seine E-Mailadresse hinterlassen und wird benachrichtigt, sobald man seinen Befund hochladen kann. Denn Ziel ist es diese Befunde innerhalb von 24 Stunden in für die Patienten in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen.
Über imedo.de
Das Gesundheitsportal imedo.de vereint Arztsuche, Gesundheitsgemeinschaft, Infocenter und Medizinlexikon. Die Arztsuche des Testsiegers unter den Online-Gesundheitsdiensten (ComputerBild, Heft 11/2010, Note 3,3) ist bei über 80 namhaften Portalen eingebunden. So finden Nutzer dank Patientenempfehlungen, Arzt-Videos und Praxisprofilen schnell und unkompliziert den richtigen Arzt.