Quellen:
Dr. Rose Shaw, Blog Psychologie Aktuell, 8. Dezember 2009 Universität Göteborg Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), 8.12.09 Zur Autorin: Dr. Rose Shaw Die Diplom-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin mit Praxen in München und Düsseldorf ist zugleich Lehrtherapeutin und Dozentin für verschiedene Ausbildungsinstitute. Einige ihrer Fachgebiete: Verhaltenstherapie bei Erwachsenen und Kindern, Klinische Hypnose, Behandlung von traumatischen Störungen, Prüfungs- und Auftrittsangst, kindlicher Adipositas u.v.m. Neben Artikeln in Lehrbüchern und Fachzeitschriften publizierte die Psychologin auch verschiedene Bücher als Co-Autorin. Mehr von Frau Dr. Shaw in Ihrem Blog Psychologie Aktuell unter www.praxis-dr-shaw.de/blog Über imedo.de Das Gesundheitsportal imedo.de vereint Arztsuche, Gesundheitsgemeinschaft, Infocenter und Medizinlexikon. Die Artsuche des Testsiegers unter den Online-Gesundheitsdiensten (ComputerBild, Heft 11/2010, Note 3,3) ist bei über 80 namhaften Portalen eingebunden. So finden Nutzer dank Patientenempfehlungen, Arzt-Videos und Praxisprofilen schnell und unkompliziert den richtigen Arzt.
Junge Erwachsene, die körperlich fit sind, haben einen höheren IQ-Wert und studieren öfter an einer Universität, so das Ergebnis der Studie von Forschern an der Sahlgrenska-Akademie der Universität Göteborg und dem Sahlgrenska-Universitätsklinikum in Schweden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in dem renommierten Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) publiziert. Nachfolgend die Pressemitteilung der Forscher in der Übersetzung von Dr. Rose Shaw:
Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler die Daten von 1,2 Millionen schwedischen jungen Männern aus den Geburtsjahrgängen von 1950 bis 1976, die ihren Militärdienst leisteten. Das Team wertete die Ergebnisse von Fitness- und Intelligenztests aus, die die Männer bei der Aufnahme in den Militärdienst gemacht hatten.
Fitness, nicht Muskelkraft ist entscheidend
Die Studie legte einen klaren Zusammenhang zwischen einer guten körperlichen Fitness und besseren Ergebnissen beim Intelligenztest offen. Der Zusammenhang war bei logischem Denken und sprachlichem Verständnis am stärksten ausgeprägt. Allerdings beeinflusste nur Fitness, d.h. die körperliche Ausdauer, die Ergebnisse des Intelligenztests, nicht aber die Muskelkraft. „Fit sein heißt in diesem Zusammenhang, dass Leute ein gutes Herz und Lungenvolumen haben, und dass ihr Gehirn viel Sauerstoff bekommt”, erklärt Michael Nilsson, Professor an der Sahlgrenska-Akademie und Chefarzt am Sahlgrenska-Universitätsklinikum. „Das könnte einer der Gründe sein, warum wir einen klaren Zusammenhang mit Fitness sehen, nicht aber mit Muskelkraft. Wir kennen auch Wachstumsfaktoren, die dabei eine wichtige Rolle spielen.“
Umweltfaktoren sind für die Intelligenz wichtiger als Gene
Die Forscher werteten die Daten von Zwillingen unter den Rekruten aus und konnten dadurch belegen, dass sich der Zusammenhang von Fitness und höherem IQ-Wert vor allem durch Umweltfaktoren erklären lässt und nicht durch einen Einfluss der Gene. „Wir haben auch nachgewiesen, dass die jungen Leute, die im Alter von fünfzehn bis achtzehn Jahren ihre körperliche Fitness verbessern, zugleich ihre geistigen Fähigkeiten steigern“, sagt Maria Åberg, die Forscherin an der Sahlgrenska-Akademie und Ärztin am Åby-Gesundheitszentrum ist. „Deshalb ist Sport ein wichtiges Schulfach und ein absolutes Muss, wenn wir in Mathematik oder theoretischen Fächern Erfolg haben wollen.“
Die Forscher verglichen des Weiteren die Resultate von Fitnesstests während des Wehrdienstes mit dem sozialen und wirtschaftlichen Status der Männer im späteren Leben. Diejenigen, die mit achtzehn fit waren, besuchten später häufiger eine Hochschule, und viele von ihnen fanden Arbeit in höher qualifizierten Berufen.
Ein Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und geistiger Leistungsfähigkeit wurde bereits zuvor in Studien an Tieren, Kindern und Senioren nachgewiesen. Dagegen hatten Untersuchungen an jungen Erwachsenen bis jetzt zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Im Alter von etwa zwanzig Jahren könnte sich unser Gehirn durch seine anhaltende geistige und emotionale Entwicklung noch schnell verändern.