[caption id="attachment_16016" align="alignright" width="93" caption="Dr. Rose Shaw"][/caption]
Die Behandlung von älteren Patienten mit Depression kann schwierig sein, zum Beispiel aufgrund der Nebenwirkungen von Antidepressiva bei denjenigen Menschen, die oft sowieso schon körperliche Beschwerden haben. Eine Studie zeigt jedoch, dass kognitive Verhaltenstherapie älteren Depressionspatienten helfen kann. Dr. Rose Shaw, Psychotherapeutin aus München, hat einen Pressebericht über die Studie übersetzt, der die Vorteile von Psychotherapie für diese Menschen beschreibt:
Kognitive Verhaltenstherapie wirkt besser als Gesprächstherapie
Ältere Patienten mit Depression sprechen gut auf kognitive Verhaltenstherapie (KVT) an, und die Behandlung hilft besser als Gespräche mit jemandem, der warmherzig und Anteil nehmend zuhört. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in der Dezemberausgabe 2009 der Archives of General Psychiatry erschienen ist.
Marc Antony Serfaty vom University College London und seine Mitarbeiter untersuchten in der Studie 204 Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter. Davon waren 79,4 Prozent Frauen, die eine Diagnose von Depression hatten. Die Patienten, die weiterhin alle ihre Standardbehandlung erhielten, wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde zusätzlich mit KVT und eine zweite mit Gesprächstherapie behandelt. Die dritte Gruppe erhielt keine Zusatzbehandlung.
Die Forscher werteten den geistig-seelischen Zustand der Patienten nach psychologischen Tests zu Anfang der Studie sowie nach vier und zehn Monaten Therapie aus. Die Ergebnisse zeigten, dass nach durchschnittlich nur etwas mehr als sieben Therapiesitzungen Patienten in der KVT-Gruppe stärker verbesserte Werte für Depression hatten als Patienten in der Gesprächstherapie-Gruppe.
„Obwohl man Symptome von Depression als normale Folge des Alterns betrachten kann, stellen unsere Ergebnisse den Mythos vom älteren Menschen infrage, der einfach nur einsam ist und Gesellschaft und ein offenes Ohr braucht“, schreiben die Autoren. „Wie frühere Studien bereits gezeigt haben, kann man ältere Menschen dafür gewinnen, aktiv an Gesprächstherapien teilzunehmen. Sie können für psychologische Unterstützung offen sein und von einer bestimmten Form der Behandlung wie kognitiver Verhaltenstherapie profitieren.“
Dr. Rose Shaw
Zur Autorin: Die Diplom-Psychologin und psychologische Psychotherapeutin mit Praxen in München und Düsseldorf ist zugleich Lehrtherapeutin und Dozentin für verschiedene Ausbildungsinstitute. Einige ihrer Fachgebiete: Verhaltenstherapie bei Erwachsenen und Kindern, Klinische Hypnose, Behandlung von traumatischen Störungen, Prüfungs- und Auftrittsangst, kindlicher Adipositas u.v.m. Neben Artikeln in Lehrbüchern und Fachzeitschriften publizierte die Psychologin auch verschiedene Bücher als Co-Autorin. Weitere Informationen auf www.praxis-dr-shaw.de.
Quellen:
Dr. Rose Shaw, Blog „Psychologie Aktuell“, 13. Dez. 2009
HealthDay News , 10.12.09
Serfaty et al. Arch Gen Psychiatry 2009
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