Unter Sodbrennen versteht man ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein - auftretend am unteren Ende des Brustbeines oder im Verlauf des gesamten Brustbeines bis in den Kehlkopfbereich. Ursache von Sodbrennen ist eine Reizung der Speiseröhre durch Zurückfließen (Reflux) von Mageninhalt: Magensäure, Verdauungsenzyme oder Gallensaft. Dieser Reflux wird begünstigt durch eine schwache Schließmuskelfunktion zwischen Speiseröhre und Magen sowie einen Zwerchfellbruch. Etwa 20 Prozent aller Menschen in unseren Breiten leiden mehrfach im Jahr unter Sodbrennenepisoden, klärt Experte Professor Dr. med. Richard Raedsch im Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de auf. Hastiges Essen, fette Speisen, Überfüllen des Magens, Verzehr von Süßigkeiten, Nikotin und Hinlegen direkt nach dem Essen können Sodbrennen verstärken.
Tipps bei der Neigung zu Sodbrennen
Menschen mit Neigung zu
Sodbrennen sollten ihren Oberkörper beim Schlafen durch Verstellen des Lattenrostes im Bett oder Unterlegen eines Kissens hochlagern. Dies verhindert einen Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre. Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme die Neigung zu Sodbrennen vermindern. Ebenso sollte man auf enge Kleidung verzichten.
Sodbrennen als Anzeichen anderer Erkrankungen
Viele Menschen neigen zu gelegentlichen Sodbrennenepisoden. Wenn sich die Beschwerden häufen, sollte der Arzt um Rat gefragt werden. Eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, körperliche Untersuchung und eventuell Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes, um zum Beispiel Gallensteine auszuschließen, können weiterhelfen. Entscheidend bei der Diagnosestellung ist eine endoskopische Untersuchung des oberen Magendarmtraktes (Magenspiegelung), um eine Refluxkrankheit und deren Schweregrad zu diagnostizieren. Hierbei kann auch der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen sowie das Vorliegen eines Zwerchfellbruches (Hiatushernie) beurteilt werden. Zurückfließende Magensäure kann die Speiseröhre dauerhaft schädigen und kann auch mit Verätzungen im Rachen und Kehlkopfbereich verknüpft sein („Heiserkeit“).
Therapiemöglichkeiten bei der Refluxkrankheit
Zur Behandlung der Refluxkrankheit stehen wirkungsvolle Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Von Änderung der Lebensgewohnheiten, Medikamenten wie Antacida, potenten Magensäurehemmern bis zu operativen Eingriffen stehen stadiengerechte Behandlungs-möglichkeiten zur Verfügung. Durch eine konsequente Therapie können schwerwiegende Folgekrankheiten bis hin zu Speiseröhrenkrebs verhindert werden. Da Sodbrennen nicht nur ein quälendes Symptom, sondern Ausdruck einer schwerer wiegenden Erkrankung sein kann, sollten die Möglichkeiten von Diagnostik und Therapie genutzt werden.
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Redaktion: Danny Böckmann