Sonderleistungen im deutschen Gesundheitswesen hauptsächlich von gesetzlichen Krankenkassen getragen
Die Sonderleistungen des deutschen Gesundheitswesens in Höhe von 34,6 Milliarden Euro wurden in 2007 größtenteils von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt. Wie aus dem neuen Gesundheitskostenplakat der imedo GmbH hervorgeht, trugen diese 62 Prozent, während es bei den privaten Krankenversicherungen nur 16 Prozent waren. Zu Sonderleistungen gehören fachärztliche Tätigkeiten, Leistungen, die in der Grundversorgung anfallen, sowie sämtliche ärztliche Leistungen in Krankenhäusern. Die Sonderleistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent gestiegen und stellen den größten Posten der ärztlichen Leistungen dar, die in 2007 um 3,5 Prozent auf 68,9 Milliarden Euro anstiegen.
Sonderleistungen umfassen auch die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL)
Zu den Sonderleistungen gehören auch die individuellen Wahlleistungen, die Patienten privat bezahlen müssen. Der Gesetzgeber hat sie dem Leistungsangebot der Ärzte hinzugefügt, um auf Wunsch eine flexible Ausgestaltung des Behandlungsangebotes zu ermöglichen. Der Arzt muss dabei den Patienten über die Kosten und Rechtsfolgen der Inanspruchnahme aufklären und eine kurze, schriftliche Vereinbarung mit dem Patienten treffen. Wie die Gesundheitslupe der imedo GmbH zeigt, gaben die privaten Haushalte 3,8 Milliarden Euro für Sonderleistungen aus – hauptsächlich für individuelle Wahlleistungen. In den 5,5 Milliarden Euro, die die privaten Krankenversicherungen für Sonderleistungen ausgaben, sind die für Privatpatienten übernommenen IGeL enthalten.
Knapp 30 Prozent der Gesundheitsausgaben fließen in ärztliche Leistungen
Weitere Posten der ärztlichen Leistungen sind Laborleistungen, strahlendiagnostische Leistungen und Grundleistungen, wie beispielsweise die Beratung, Untersuchung und das Schreiben eines Rezeptes. Das Gesundheitskostenplakat zeigt, dass 27,2 Prozent der Kosten im Gesundheitswesen, die in 2007 insgesamt 253 Milliarden Euro betrugen, auf die ärztlichen Leistungen entfallen. Zu diesen Gesamtausgaben steuerten die privaten Krankenversicherungen (PKV) etwa ein sechstel des Anteils der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bei, die 58 Prozent trugen.
So viel kostet Gesundheit in Deutschland
Das Gesundheitskostenplakat der imedo Gesundheitsredaktion bietet Transparenz in den Kostenströmen des Gesundheitswesen, wie keine andere Quelle. Zusätzlich zu den neuesten verfügbaren Zahlen und Daten präsentiert es weitreichendes Hintergrundwissen und klar erkennbare Entwicklungen des Gesundheitssystems. Unter anderem schlüsselt der Kostennavigator auch die Ausgabenträger 2007 nach ihrer Verwendung des Geldes auf. Ersichtlich ist hier, wie viel Geld die PKV und GKV für stationäre und ambulante Einrichtungen und für die Verwaltung ausgeben.
Kosten-Transparenz auch für Patienten
Viele Gesundheitszentren und Arztpraxen möchten ihre Patienten über die Situation im Gesundheitswesen aufklären. Daher ist das Gesundheitskostenplakat großformatig nicht nur als PDF-Download, sondern auch über den Verlag Dr. Köster oder im Buchhandel als Printversion erhältlich (ISBN 978-3-89574-726-7). Sämtliche Einzelgrafiken stellt die imedo GmbH im Rahmen des Journalistenservice selbstverständlich honorarfrei zur Verfügung und trägt somit zu einem sachlichen Diskurs zu notwendigen Reformen im Gesundheitswesen bei.
Redaktion: Andreas Köster