Auch die besten Katerkiller können demjenigen nicht helfen, der bis zum Stillstand sämtlicher Körperfunktionen trinkt, warnt Medizinjournalist Sven-David Müller vom Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de. Aber es gibt schon einige Katerkiller, die helfen, dass sich der Kopf nicht zum Brummschädel auswächst. Die meisten Katerbeschwerden sind direkt auf den Alkohol zurückzuführen. Durch die Aufnahme von Alkohol steigt die Urinproduktion deutlich an und extrem viel Flüssigkeit geht verloren. Damit scheidet der Organismus auch viele wichtige Mineralstoffe aus. Durch den extremen Wasser- und Mineralstoffverlust kommt es zum Nachdurst, zu Kopfschmerzen und ausgeprägtem Unwohlsein. Aber, wer reichlich Mineralwasser zwischen den alkoholischen Drinks trinkt, gleicht den Wasserverlust aus und hat weniger Nachdurst, erläutert Müller. Dieser ist ein Anzeichen für Wassermangel und so weit sollte es gar nicht erst kommen.
Die richtige Grundlage
Der altbekannte Spruch "Bier auf Wein, das lass sein!" entbehrt jedoch jeder Grundlage und ist ein Ernährungsmärchen. Die Nebenwirkungen des Alkohols sind auf die Menge und nicht auf die Reihenfolge der alkoholischen Getränke zurückzuführen. Grundsätzlich sollten minderwertige Alkoholika – also billiger Fusel – gemieden werden. Stark gezuckerte alkoholische Getränke steigen besonders rasch zu Kopf. Wichtig ist es auch, nicht auf nüchternen Magen zu trinken, da Flüssigkeiten wie Alkoholika den Magen rasch verlassen und der Alkohol sofort ins Blut aufgenommen werden kann. Eine gute Grundlage muss aber keine Kalorienbombe wie ein Schmalzbrot oder Currywurst mit Pommes sein. Auch Vollkornbrot mit Harzer Käse, Gemüsesuppe oder ein Rohkostsalat sind ideal, denn Ballaststoffe und grobe Speisen verweilen lange im Magen und stoppen so das „Durchrauschen“ des Alkohols. Gleichzeitig führen sie nicht zur Kalorienvergiftung und sind eher gesundheitsförderlich als Fast Food. Ungünstig sind Säfte, Joghurt oder passierte Suppen, die den Magen wie alle flüssigen Produkte schnell verlassen.
Alkohol entwässert und entzieht Mineralstoffe
Alkohol fördert die Wasserausscheidung und das ist einer der Gründe für die Kopfschmerzen und andere Katersymptome. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, vor, während und nach dem Alkoholkonsum reichlich Wasser zu trinken. Ideal geeignet ist Mineralwasser. Um die Magenverträglichkeit zu erhöhen, sollten Feiernde auf stilles Mineralwasser zurückgreifen. Optimal ist es, nach jedem Glas eines Alkoholikums ein großes Glas Mineralwasser zu trinken. Das verringert die Alkoholaufnahme-Menge insgesamt und beugt Flüssigkeitsverlusten vor. Auch der Nachdurst bleibt dann aus, so Müller. Sinnvoll kann es auch sein, auf ein natriumreiches Mineralwasser zurückzugreifen. Natrium ist ein wichtiger Mineralstoff, der durch die harntreibende Wirkung des Alkohols verstärkt verlorengeht. Daneben verliert der Körper auch reichlich Magnesium und Zink. Der Mangel an Mineralstoffen führt zu Kopfschmerzen und Unwohlsein. Viele Menschen kennen den Salzhunger am „Tag danach“. Wer dem Kater trotzen möchte, isst Salziges schon vor und während des Alkoholgenusses. Auch hier ist ein Vollkornbrot mit Harzer Käse oder ein Schinkenbrötchen ideal. Der obligate Rollmops oder Heringssalat schmeckt am Silvesterabend gut und ist ein echter Katerkiller.
Zink und Magnesium als Katerkiller
In jedem Falle ist es wichtig, den Körper insgesamt richtig auf den Alkohol vorzubereiten. Dazu gehört auch die optimale Versorgung mit dem lebenswichtigen Mineralstoff Zink. Das Spurenelement spielt eine entscheidende Rolle in der Alkoholentgiftung in der Leber und daher sollte vor größeren Feiern die Zinkaufnahme erhöht werden. Verschiedene wissenschaftliche Studien beweisen, dass Zink die Leber schützt. Alkohol gehört zu den Hauptgiften für die Leberzellen. Es führt zu Veränderungen der Leber und daraus resultierenden Erkrankungen wie Hepatitis, Fettleber und Leberzirrhose. Um eine ausreichende Wirkung zu erzielen, reicht es aber nicht aus, auf zinkreiche Lebensmittel wie Austern, Steaks oder Leber zurückzugreifen. Optimal ist es, ein bis zwei Tage vor der Alkoholaufnahme 15 bis 30 Milligramm Zink in Tabletten oder Kapselform einzunehmen. Das steigert zugleich auch die Abwehrkräfte. Viele Kopfschmerz- oder Migränepatienten schwören auf Magnesium. Durch diesen Mineralstoff lassen sich auch die Katerkopfschmerzen vermeiden. Um einen entsprechenden Effekt zu erzielen, ist es erforderlich, vor dem Alkoholkonsum und vor dem Schlafengehen jeweils eine Magnesium-Brausetabelle in einem großen Glas Wasser aufgelöst zu trinken. Solche Brausetabletten gibt es preiswert in jeder Drogerie.
Frische Luft und Magnesium helfen mehr als Konter-Bier
Aber alle diese Tipps dürfen nicht davon ablenken, dass viel Alkohol der Gesundheit grundsätzlich nicht zuträglich ist. Am Neujahrsmorgen gilt es viel frische Luft zu tanken, auszuschlafen und ein leichtes Frühstück mit Joghurt, Obst und wenig fetten Speisen einzuhalten. In keinem Falle ist es angeraten, mit den Alkoholika weiterzumachen, mit denen man das Silvesterfest hat ausklingen lassen (Stichwort „Konter-Bier“). Am Neujahrstag sind stilles nicht zu kaltes Mineralwasser, gesalzener Tomatensaft und frisch gepresste milde Obstsäfte angesagt. Das optimale Neujahrsfrühstück ist leicht verdaulich und besteht aus Brötchen mit Konfitüre oder Honig und Wurst oder Käse, Joghurt und Obstsalat. Bei leichten Kopfschmerzen hilft oft ein starker Kaffee mit reichlich Zitronensaft. Das schmeckt zwar nicht besonders, hat sich aber bestens bewährt, so Müller abschließend.
Die fünf besten Anti-Katertipps für Silvester:
1. Ausreichend Zink aufnehmen (täglich 15 bis 30 Milligramm Zink aus der Apotheke)
2. Alkoholika niemals auf nüchternen Magen – schaffen Sie eine gute Grundlage (Vollkornbrot mit Harzer Käse oder Schinken, Rohkostsalat oder Gemüsesuppe)
3. 2 bis 3 Liter Mineralwasser trinken (Nach jedem alkoholhaltigen Drink ein großes Glas Mineralwasser)
4. Wer am Silvesterabend ausreichend Salzhaltiges isst, hat am Neujahrsmorgen keine dicken Kopf (Salziges Essen oder trinken – Rollmopps, Heringssalat, Salzstangen und Co.
5. Magnesium kann dem Kater-Kopfschmerz vorbeugen
(vor dem Alkoholkonsum und vor dem Schlafengehen eine Magnesiumbrausetablette)
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Literatur:
(1) Lambert JC, Zhou Z et al.: Suppression fo Fas-mediated signaling pathway is involved in Zinc inhibition of ethanol-induced liver apoptosis. Exp Biol Med 2003; 228: 406-412
(2) Kang YJ: Schützt Zink vor alkoholbedingten Leberschäden? Ernährung & Medizin 2003; 18 (2): 59-62, Sonderdruck
Redaktion: Sven-David Müller