Jedes Jahr, pünkltlich zum erste Schultag nach den Sommerferien kommt die Diskussion um die Schulranzen erneut auf. Wie groß dürfen sie für welches Alter sein? Wie schwer sollten sie maximal sein? Führen zu schwere Ranzen wirklich zu Haltungsschäden? Viele Eltern sind unsicher, wollen sie für ihr Kind doch nur das Beste. Aber was ist denn nun das Beste? Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berät Sie.
Jedes Jahr dieselbe Diskussion: Schulranzen machen den Kinderrücken kaputt. Genauso oft gibt es Gegenstudien, die sagen, dass das Gewicht relativ unerheblich sei. Im Allgemeinen gilt die DIN-Norm 58124 als Richtlinie, welche besagt, dass das Gewicht des Ranzens nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichtes des Kindes betragen sollte. Woher diese Empfehlung kommt, wissen selbst die Mitarbeiter der Normierung nicht. Die Arbeitsgruppe „Kidcheck“ von der Universität des Saarlandes fand in ihren Recherchen dazu heraus, dass dies eine Empfehlung aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ist, die verhindern sollte, dass Rekruten auf langen Märschen ab 20 Kilometern Schäden davontragen.
Das Tragen der Schulranzen kann die Muskulatur stärken
Der durchschnittliche Schulweg in Deutschland dauert aber laut den Untersuchungen maximal zwischen zwölf und 15 Minuten. Und diese Zeit reiche nicht aus, um bleibende Schäden zu verursachen. „Diesen Wert auf Ranzen und Schulkinder anzuwenden, ist völlig unrealistisch“, sagt Fritz-Uwe Niethardt, Direktor der orthopädischen Klinik in Aachen. Im Rahmen der „Kidcheck“-Studie untersuchten Experten die Kinder hinsichtlich ihrer Körperhaltung und der Muskelkraft, die benötigt wird, um den Körper gerade zu halten, untersucht. Dabei stellten die Forscher fest, dass die im Durchschnitt 17 Prozent des Körpergewichtes wiegenden Ranzen die Kinder nicht nennenswert belasteten. Bis zu einem gewissen Grad kann das Tragen schwerer Schulranzen die Muskulatur sogar stärken. Wohl aber wäre das viele Sitzen der Schulkinder auf zum Teil unphysiologischen Schulmöbeln sowie nach der Schule zuhause am PC ein Grund für die Haltungsschäden bei Kindern.
Praktische Hinweise zum Schulranzenkauf vom Experten
Worauf sollten Eltern also achten, um ihrem Kind den bestmöglichen Ranzen zu kaufen? Stefan Maurer, Manager von Kofferprofi.de, einem der führenden Online-Shops für Gepäckartikel, beschäftigt sich tagtäglich mit Schulranzen und berät seine Kunden in allen Fragen rund um Gepäck. Er gibt praktische Hinweise für Eltern und Kinder zum Schulranzen-Kauf. „Wichtiger als das Gewicht des Schulranzens ist seine optimale Passform. Diese muss genau auf Statur und Größe des Kindes abgestimmt sein“, so Stefan Maurer. Eltern sollten den Schulranzen aus diesem Grund alle paar Jahre erneuern. „Der Ranzen zur Einschulung ist nach ein paar Jahren oft nicht nur modisch passé, sondern häufig auch zu klein und schmal für das größer werdende Kind.“
Tragekomfort zeichne sich nicht nur durch ein leichtes Gewicht des Schulranzens, sondern auch durch ergonomische Rückenpolster und gepolsterte Tragegurte aus, weiß Maurer, „Das Gewicht des Ranzens sollte sich gleichmäßig auf dem Rücken verteilen, damit es nicht zu einer einseitigen Belastung kommt, sondern die Wirbelsäule entlastet wird.“ Besonders in der dunklen Herbst- und Winterzeit steht das Thema Sicherheit bei Eltern und Kindern an erster Stelle. Fluoreszierendes Material und retroflektierende Leuchtstreifen, die Licht bereits aus großer Entfernung zurückstrahlen sind ein unverzichtbarer Schutz in der Dunkelheit. „Mindestens ein Drittel des äußeren Materials des Schulranzens sollte damit ausgestattet sein“, rät Stefan Maurer. Damit teure Schulbücher und Utensilien vor Regen und Schnee geschützt sind, sollte man bei der Wahl des Materials auf eine wasserundurchlässige Beschichtung und eine wasserabweisende Außenseite achten.
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