Die Kaufsucht wird auch Kaufwahn oder Kaufzwang genannt und ist eine ernsthafte psychische Störung. Sie äußert sich als zwanghaftes, episodisches Kaufen von Waren oder Dienstleistungen. In der Bundesrepublik Deutschland sind bis zu fünf Prozent aller Menschen betroffen, wovon mit 90 Prozent fast ausschließlich Frauen kaufsüchtig sind. Die Kaufsucht ist schwer greifbar und erfährt in der allgemeinen Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit, daher berichtet das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de jetzt schwerpunktmäßig über das Thema.
Kaufsucht wird ähnlich wie die Spielsucht oder die Arbeitssucht nicht als eigenständige Krankheit angesehen, sondern als Zwangsstörung bezeichnet. Kaufsüchtige Menschen sind also nicht körperlich abhängig, wie bei Heroin oder Alkohol, sondern psychisch.
Kaufsüchtig nach bestimmten Dingen
Meistens wird eine bestimmte Warengruppe, wie zum Beispiel Puppen oder Kleider, von den Betroffenen bevorzugt. Sie kaufen dann weit über den Bedarf und ein sinnvolles Maß hinaus Gegenstände und lagern diese oft originalverpackt in der Wohnung oder werfen sie nach dem Kauf sogar weg – nur die eigentliche Kaufhandlung befriedigt sie in ihrem Zwang. Besonders fatal für Menschen die kaufsüchtig sind ist, dass in Zeiten des Internets Käufe immer leichter abzuschließen sind und oft ein einziger Klick genügt, um einen später bereuten Kaufabschluss zu tätigen.
Ursachen von Kaufsucht
Hinter der Kaufsucht können sich unterschiedlichste Ursachen verbergen: Ängste, Depressionen, innere Unruhe oder ein geringes Selbstwertgefühl. Die Einkaufsucht ist dann der Versuch, diese Gefühle in den Griff zu bekommen. Für die Betroffenen beginnt damit ein Teufelskreis: negative Gefühle wie Ärger und Stress führen zum Kaufen. Das Kaufen führt nach kurzer Zeit zu Schuldgefühlen, finanziellen Schulden und Depressionen. Diese werden mit erneuten Käufen zu bewältigen versucht und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Therapie gegen Kaufsucht
Bei Anzeichen einer Kaufsucht können sowohl Betroffene, als auch Angehörige zunächst eine Suchtberatungsstelle aufsuchen um sich zu informieren. Im Zweifelsfall sollte der Betroffene eine Psychotherapie bei einem Arzt durchführen.
Bei ersten Anzeichen, die auf eine Sucht hinweisen, können bei imedo.de Betroffene gefragt werden, die bereits Erfahrungen mit Kaufsucht machen mussten. Zum Austausch darüber gibt es die geschlossene Gruppe „Kaufsucht“, der Sie beitreten können.
Die imedo-Gesundheitsnews informieren in verschiedenen Artikeln rund um das Phänomen des zwanghaften Kaufens:
Immer mehr Kaufsüchtige – Therapieplätze reichen nicht aus
Durchbruch: Therapie gegen Kaufsucht
Keine psychische Krankheit dagegen ist die Schaufensterkrankheit: schmerzende Beine als Symptom