Nach Expertenangaben müssen Kinder in Deutschland oft unnötig Schmerzen erleiden. Es fehlt an spezifischen Schmerzmedikamenten und stationären Schmerztherapien für Kinder. Das bemängelt jemand, der es wissen muss: der Chefarzt des Stiftungsinstituts für Kinderschmerztherapie. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de informiert über mangelhafte Schmerztherapien für Kinder.
In einem in der Zeitschrift „Eltern“ veröffentlichten Interview kritisierte der Chefarzt des Stiftungsinstituts für Kinderschmerztherapie in Datteln, Boris Zernikow, dass viele Kinder in Deutschland mehr an Schmerzen leiden müssen als Erwachsene. Nach Aussage des Experten gäbe es sowohl in der medikamentösen Therapie als auch in der stationären Behandlung junger Schmerzpatienten erhebliche Mankos.
Körper „erinnert“ sich an Schmerzen in der Kindheit
Der Körper verfügt über ein Schmerzgedächtnis. Wird dieses in der frühen Jugend bereits mit großen Schmerzreizen konfrontiert, reichen später schon kleine Reize, um starke Schmerzen auszulösen. Zernikow bemängelte, dass die meisten Schmerzmedikamente für Kinder gar nicht zugelassen seien, weil es an den nötigen Studien fehle. Daher würden auch viele Mittel falsch dosiert.
Miserable Schmerztherapien nach Operationen von Kindern
Zernikow beanstandete weiterhin, dass es in Deutschland kaum spezialisierte Ambulanzen für Kinder mit chronischen Kopf- und Bauchschmerzen gäbe. Außerdem würde mehr als die Hälfte aller Kinder, die stationär operiert und behandelt werden müssen, nicht in Kinderkliniken sondern auf Erwachsenenstationen eingewiesen. „Hier ist aber die Schmerztherapie für Kinder miserabel“, sagt Zernikow. Es fehle hier an Fachpersonal, das sich um die Schmerzen frisch operierter Kinder kümmern könne.
Gegen chronische Schmerzen helfen spezielle Therapien. Die imedo-Gesundheitsnews informieren über dieses Thema.
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